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Chemotypen ätherischer Öle

Was bedeutet Chemotyp (Ct.)?

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass einige unserer ätherischen Öle neben dem Namen mit dem Zusatz (Ct. thymol) oder (Ct. linalool) versehen sind. Wenn Sie sich fragen, was das bedeutet, dann lesen Sie jetzt weiter. Wir erklären Ihnen, was Ct. bedeutet und warum es einen wichtigen Unterschied macht, welches Öl bzw. welchen Chemotyp eines ätherischen Öls Sie kaufen.

Chemotypen ätherischer Öle

Die Abkürzung Ct. steht für „Chemotyp“. In unseren Beispielen bezieht sich “Ct. thymol” bzw. „Ct. linalool“ auf den jeweiligen Chemotyp von Thymian. Thymian (Ct. thymol) enthält einen hohen Anteil an Thymol (bis 50%) während Thymian (Ct. linalool) einen hohen Anteil Linalool (zwischen 50 und 80%) enthält.

Was sind Chemotypen ätherischer Öle?

„Chemotyp“ beschreibt die spezifische Zusammensetzung der Inhaltsstoffe eines ätherischen Öls.

Chemotypen – also Thymian (Ct. thymol) oder Thymian (Ct. linalool) – sind Pflanzen derselben Gattung und Art, die identisch aussehen, aber aufgrund unterschiedlicher Wachstumsbedingungen Unterschiede in den chemischen Bestandteilen ihrer ätherischen Öle aufweisen. Der aufgeführte Chemotyp (thymol, linalool etc.) ist der Hauptbestandteil des Öls. 

Nicht alle Pflanzen produzieren Chemotypen, einige haben jedoch die genetische Fähigkeit, je nach Umweltfaktoren unterschiedliche chemische Bestandteile zu produzieren.

Hier sind einige Umweltfaktoren, die unterschiedliche Chemotypen hervorrufen können:

  • Wachstumsbedingungen der Pflanze
  • Klima
  • Höhe in der die Pflanze wächst

Warum sind Chemotypen ätherischer Öle wichtig?

Chemotypen ätherischer Öle sind die Sorten, die von derselben Pflanze stammen, aber unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben. Wenn Sie den Chemotyp Ihres Öls kennen, können Sie das richtige ätherische Öl für Ihre Bedürfnisse auswählen.

Wenn es um ätherische Öle geht, weisen unterschiedliche Chemotypen unterschiedliche Eigenschaften und Aromen auf. So ist z.B. Thymian (Ct. linalool) sanft und kann auch bei Kindern eingesetzt werden. Thymian (Ct. thymol) dagegen sollte nur von Erwachsenen verwendet werden.

Die häufigsten Chemotypen ätherischer Öle

Bei der Betrachtung der Chemotypen der ätherischen Öle sind die botanischen Namen dieselben, aber der CT-Wert hebt den wichtigsten chemischen Bestandteil hervor, aus dem das Öl besteht.

Ätherisches ÖlChemotypen
 ThymianThymus vulgaris ct. Thymol
Thymus vulgaris ct. Linalool
Thymus vulgaris ct. Carvacrol

Thymus vulgaris ct. Geraniol
Thymus vulgaris ct. Borneol
RosmarinRosmarinus officinalis ct. Campfer
Rosmarinus officinalis ct. 1,8-Cineol
Rosmarinus officinalis ct. Verbenon
SalbeiSalvia officinalis ct. 1,8-Cineol
Salvia officinalis ct. Thujon
BasilikumOcimum basilicum ct. Linalool
Ocimum Basilicum ct. Carvacrol
Ocimum basilicum ct. Eugenol
Chemotypen (Tab. 1)

Warum ist der Chemotyp eines ätherischen Öls so wichtig?

  • Wirkung
    Die unterschiedlichen Inhaltsstoffe führen zu unterschiedlichen Wirkungen. Ein ätherisches Öl mit einem hohen Anteil an Linalool wirkt beispielsweise beruhigend, während ein Öl mit viel Thymol eher anregend ist.
  • Anwendung
    Aufgrund der unterschiedlichen Wirkungen werden Chemotypen für spezifische Anwendungen eingesetzt. So wird zum Beispiel Thymian Öl mit dem Chemotyp Linalool eher bei Kindern eingesetzt, während Thymian mit dem Chemotyp Thymol eher bei Erwachsenen zur Stärkung angewendet wird.
  • Qualität
    Die Angabe des Chemotyps ist ein Qualitätsmerkmal. Sie zeigt, dass das Öl sorgfältig analysiert wurde und dass man weiß, welche Wirkung man davon erwarten kann.

Zurück zu unserem Beispiel

Nehmen wir noch einmal Thymian als Beispiel. Ätherisches Thymian Öl kann verschiedene Chemotypen (siehe Tab. 1) haben. Dem entsprechend ist auch die Wirkung des ätherischen Öle eine andere – zum Beispiel:

So ist Thymian (Ct. linalool) sanfter als Thymian (Ct. thymol). Das Öl wirkt beruhigend, krampflösend und entspannend.

Thymian (Ct. thymol) ist in seiner Wirkung stärker. Er wirkt erwärmend, antiseptisch und schleimlösend.


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Bergamotteminze

ätherisches Öl (lat. Bezeichnung Mentha citrata)

Ätherisches Bergamotte-Minze Öl (Mentha citrata), auch Zitronen-Minze, Zitrus-Minze oder Eau de Cologne-Minze, wird aus den Blättern des mehrjährigen Krauts dampfdestilliert.

Das ätherische Bergamotten-Minzöl hat ein frisches, zitroniges (bergamottenartiges) Aroma mit einer milden, minzigen, kräuterigen Note. Obwohl es zur Minzfamilie gehört, enthält Mentha citrata-Öl nur 1–2 % Menthol und geringe Spuren von Cineol, wodurch es viel sanfter und weniger intensiv ist als andere Minzöle. Es hat eine ähnliche Chemie und ähnliche Eigenschaften wie das ätherische Lavendelöl und kann entweder als Alternative zu Lavendelöl oder in Verbindung mit Lavendel verwendet werden, um schöne synergistische Mischungen herzustellen. Es ist auch eine großartige Alternative zu Pfefferminz- oder Krauseminzöl, wenn Sie ein weicheres, süßeres und weniger penetrantes Minzaroma suchen.

Mentha citrata ist eine natürliche Kreuzung aus Wasserminze (Mentha aquatica) und Grüner Minze (Mentha spicata). Sie wird bis zu 45 cm hoch und hat grüne, gezackte Blätter und lila Blüten, die von Mitte bis Ende des Sommers erscheinen. Sie gilt als eine der wohlriechendsten Minzen und ihr starker, zitronenartiger Duft ist die ursprüngliche Quelle des Duftes von Eau de Cologne.

Wie kann Bergamotte-Minze-Öl verwendet werden?

Hautpflege
Das Öl wird in der Kosmetik zur Pflege fetter Haut und bei unreiner Haut eingesetzt.

Aromatherapie
In Diffusoren oder Badezusätzen zur Verbesserung des Raumklimas.

Massage
Zur Muskelentspannung und bei Verspannungen.

Kosmetik
Als Inhaltsstoff in Cremes, Lotionen und Seifen.

Traditionell Verwendung von Bergamotteminze

Die frischen oder getrockneten Blätter der Bergamotte-Minze werden traditionell in Tees verwendet, um die Nerven zu beruhigen und Fieber, Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme wie Magenschmerzen und Übelkeit zu lindern. Zerdrückte Blätter werden auch auf die Stirn gerieben, um leichte Kopfschmerzen zu lindern. Andere traditionelle Verwendungszwecke sind das Streuen von Kraut zur Abwehr von Ratten und Mäusen und das Einreiben des Körpers mit zerdrückten Blättern als Insektenabwehrmittel. Heute wird sie oft in Töpfen auf der Fensterbank angebaut, um Fliegen fernzuhalten.

Welche Eigenschaften hat Bergamotteminze Öl?

In der Literatur werden dem ätherischen Öl hautpflegende, antivirale, schmerzlindernde, durchblutungsfördernde und immunstärkende Eigenschaften zugeschrieben.

Es wird u.a. bei Schwangerschaftsstreifen, grippalen Infekten, Fieber, Herpes und bei Hypertonie empfohlen.

Bergamotteminze Öl auch für Kinder geeignet.

Steckbrief Bergamotteminze

Lat. BezeichnungMentha citrata
HerkunftIndien
GewinnungWasserdampfdestillatioon
PflanzenteilBlatt
PflanzenfamilieLamiaceae
Duftzitrusartig, frisch, anregend
InhaltsstoffeEster (Linalylacetat, Geranylacetat u.a.), Monoterpenole (Linalool, Terpineol, Citronellol, Geraniol), Oxide, Sesquiterpene und Monoterpenole
Eigenschaftenhautpflegend, antiviral, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd, immunstärkend
Anwendung Erschöpfung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Wellnessanwendungen, Schwangerschaftsstreifen, grippale Infekten, Fieber, Herpes, Hypertonie
NoteKopfnote
AllergeneGeraniol, Linalool, Limonene
Mischt sich gut mitLavendel, Limette, Litsea Cubeba, Rosmarin, Speiklavendel

Aromatherapie – eine faszinierende Geschichte

Die Aromatherapie, die Lehre von der Heilung mit Düften, blickt auf eine lange und reichhaltige Geschichte zurück. Bereits in den ältesten Hochkulturen wie Ägypten, China und Indien wurden Düfte für religiöse Rituale, zur Körperpflege und zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt.

Wie hat es angefangen?

Die Anfänge der Aromatherapie liegen in Ägypten, China und Indien.

Die alten Ägypter nutzten ätherische Öle – wie Zeder (Zedernholz), Myrrhe oder Zypresse – zur Mumifizierung von Leichen, in religiösen Zeremonien und zur Herstellung von Parfüms. Sie glaubten an die heilende Kraft der Düfte und verwendeten sie zur Behandlung verschiedener Beschwerden.

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) – einem der ältesten und umfassendsten medizinischen Systeme der Welt – spielen Düfte eine wichtige Rolle. Sie werden zur Harmonisierung von Yin und Yang und zur Wiederherstellung des energetischen Gleichgewichts eingesetzt.

Im Ayurveda, dem indischen Gesundheitssystem, werden ätherische Öle zur Behandlung von körperlichen und geistigen Beschwerden eingesetzt.

Aromatherapie in der Neuzeit

Die moderne Chemie ermöglichte im 19. Jahrhundert eine genauere Untersuchung von Pflanzenstoffen und ihren Eigenschaften.

Der französische Chemiker René-Maurice Gattefossé gilt als Begründer der modernen Aromatherapie. Er entdeckte zufällig die heilende Wirkung von Lavendelöl bei einer Verbrennung und forschte intensiv weiter.

Im zweiten Weltkrieg wurden ätherische Öle zur Desinfektion von Wunden und zur Behandlung von Verbrennungen eingesetzt.

Heute erfreut sich die Aromatherapie wachsende Beliebtheit und wird in vielen Bereichen eingesetzt, von der Wellness-Industrie bis hin zur Medizin.

Warum ist die Aromatherapie so beliebt?

  • Ganzheitlicher Ansatz: Die Aromatherapie betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele.
  • Natürlichkeit: Ätherische Öle sind natürliche Produkte und frei von synthetischen Zusatzstoffen.
  • Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Von der Entspannung bis zur Schmerzbehandlung bieten ätherische Öle eine breite Palette von Anwendungen.

Wie wirkt Aromatherapie?

Die genaue Wirkungsweise der Aromatherapie ist noch nicht vollständig erforscht. Man geht jedoch davon aus, dass ätherische Öle über die Nase aufgenommen werden und im Gehirn bestimmte Rezeptoren aktivieren. Diese können wiederum auf den Körper und die Psyche einwirken.

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Ätherische Öle verdünnen

Wie werden ätherische Öle verdünnt?

Ätherische Öle sollten – mit einigen wenigen Ausnahmen – nicht pur verwendet werden, d.h. sie müssen verdünnt werden.

Der Verdünnungsgrad ist dabei abhängig von der Anwendung. In Gesichtspflegeprodukten (z.B. Gesichtsöl) sollte der prozentuale Anteil ätherischer Öle zwischen 0,5 % und 1 % liegen. 

In Körperpflegeprodukten (Lotionen, Massageölen etc.) bei ca. 1%, in rinse-off-Produkten (Produkte, die wieder abgespült werden wie beispielsweise Duschgele, Peelings etc.) bei bis zu 3% und in Naturparfüms bis zu 10%.

Was heißt das?

Sie möchten 30 ml Gesichtsöl herstellen. In diesem Fall benötigen Sie

30 ml Basisöl (Jojoba-, Mandelöl oder ein anderes Öl Ihrer Wahl) und
ca. 3 bis 6 Tropfen ätherisches Öl. 

Je nach Viskosität des jeweiligen ätherischen Öls entsprechen 20 bis 30 Tropfen einem Milliliter.

Unsere Tabelle “Ätherische Öle verdünnen” hilft Ihnen die Anzahl der Tropfen, die Sie benötigen zu ermitteln. Sie steht Ihnen auch als Download zur Verfügung.

HINWEIS:  Bitte beachten Sie, dass die Verdünnungsraten/ Anwendungen NICHT für Kleinkinder, Schwangere, Kranke oder alte Menschen und ätherische Öle, die als hautreizend gelten (Zimtblätter etc.).

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Ätherische Öle – Gewinnungsarten

Wie werden ätherische Öle hergestellt?

Hergestellt werden ätherische Öle zum Großteil durch Wasserdampfdestillation der jeweiligen Pflanzenteile. Folgende Herstellungs-/ Gewinnungsarten gibt es:

  • Destillation (Wasserdampfdestillation, Wasserdestillation)
  • Kaltpressung (Expression)
  • Extraktion (Solventextraktion)
  • CO2 Extraktion (Kohlendioxidextraktion)
  • Enfleurage

Destillation (Wasserdampfdestillation, Wasserdestillation)

Die Destillation von Pflanzenteilen (Blätter, Blüten, Hölzern, Rinden, Wurzeln etc.) durch Wasserdampf ist die älteste und am häufigsten angewendete Gewinnungsart von ätherischen Ölen.

Hierzu werden die Pflanzenteile in einen großen Behälter (Alambique) über oder in Wasser gegeben. Das Wasser wird dann erhitzt. Der aufsteigende Dampf löst die Duft tragenden Öltröpfchen aus den Pflanzenteilen.

Die Kondensationsflüssigkeit (der abgekühlte Dampf) wird durch ein Rohrsystem in ein weiteres Gefäß (Florentinerflasche) geführt. Hier trennt sich nun, dass in der Regel leichtere, ätherische Öl vom Hydrolat (Pflanzenwasser).

Die Qualität des erhaltenen Öls ist neben der Auswahl des Pflanzenmaterials auch stark abhängig von Druck, Temperatur und Dauer des Destillationsvorgangs abhängig.

Kaltpressung (Expression)

Kaltpressung ist eine Gewinnungsmethode, die nur bei Schalenfrüchten bzw. Zitrusfrüchten (Orange, Limette, Bergamotte, Grapefruit, Mandarine, Zitrone u. a.) angewendet wird. Bei der Kaltpressung werden die Fruchtschalen mit speziellen Maschinen eingeritzt und gepresst. Anschließend erfolgt die Trennung des Wasser-Öl-Gemischs durch zentrifugieren.

Ätherische Öle, die durch Pressung gewonnen wurden, enthalten auch größere Moleküle – wie Farbstoffe und Wachse. Hierdurch kann es zu Trübungen kommen, die aber keinen Einfluss auf die Qualität des Öls haben.

Extraktion (Solventextraktion)

Bei der Extraktion werden die Duftmoleküle mittels eines flüssigen Lösungsmittels (z.B. Hexan, Ethanol) aus den Pflanzenteilen herausgelöst. Hierzu werden diese mit dem Lösungsmittel versetzt und erwärmt. Nach dem sich die Inhaltsstoffe gelöst haben, wird das Gemisch gefiltert und das Lösungsmittel abgedampft.

Übrig bleibt das Concrète, eine wachsartige Masse.

Entfernt man nun in einem weiteren Bearbeitungsschritt aus dem Concrète die Wachse (mit Lösungsmitteln und anschließender Abdampfung des Lösungsmittels) erhält man ein Absolue.

CO2 (Kohlendioxid) Extraktion

Die Kohlendioxid-Extraktion ist ein verhältnismäßig kostenintensives aber sehr schonendes Verfahren zur Gewinnung von ätherischen Ölen. Dieses Verfahren erfordert einen sehr hohen Druck (75 bar und höher) aber relativ niedrige Temperaturen (unter 31 °C). Da Kohlendioxid bei normalem Druck vollständig verdampft, sind die gewonnen ätherischen Öle lösungsmittelfrei.

Da der Ertrag an ätherischem Öl gering ist, sind diese sehr teuer.

Enfleurage

Enfleurage ist die älteste Gewinnungsart ätherischer Öle. Sie ist zwar sehr schonend aber auch sehr aufwändig und kostenintensiv und wird daher fast nicht mehr angewendet.

Bei der Gewinnung von ätherischem Öle durch Enfleurage werden die frischen Blüten (Jasmin, Rose oder Tuberose) auf eine mit Fett (Schweineschmalz, Kokosfett, Sheabutter oder Palmöl ) bestrichene Glasplatte gelegt. Nach 12 bis 24 Stunden kühler und dunkler Lagerung werden die Blüten durch neue, frische ersetzt. Dieser Prozess wird bis zu 36 Mal wiederholt. Der Duft der Blüten wird nach und nach vom Fett aufgenommen.

Mit Alkohol wird dann das ätherische Öl aus der Pomade herausgelöst. Abschließend wird die Blütenessenz von Alkohol getrennt.

Berühmt wurde diese Art der Gewinnung von durch den Roman von Patrick Süskind „Das Parfüm“.

„Die Seele aller Wesen ist ihr Duft.“
– Patrick Süskind, Das Parfüm, Seite 116 –

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Khella (auch Zahnstocherkraut)

ätherisches Öl (lat. Bezeichnung Ammi visnaga)

Ätherisches Ammi visnaga Öl (auch Khella, Zahnstocherkraut, Bischofskraut) hat ein unverwechselbares Aroma – es duftet würzig-scharf, erdig. In Parfüms wird Khella verwendet, um holzige oder erdige Duftnuancen zu verstärken.

Der Name Zahnstocherkraut rührt daher, dass in orientalischen Ländern (Khella komm ursprünglich aus dem Nildelta) die getrockneten Stiele der Ammi visnaga, die einen angenehmen Geschmack haben, zur Herstellung von “aromatischen” Zahnstochern genutzt werden.

Ammi Visnaga , wie Khella auch genannt wird, gehört zu den Doldenblütlern. Zu dieser Pflanzenfamilie gehören auch Karotte, Sellerie, Liebstöckel, Pastinake, Angelika, Anis, Kümmel, Kerbel, Koriander, Kreuzkümmel, Dill, Fenchel und Petersilie. 

Diese Pflanzen haben meist einen hohlen Stängel und die charakteristische Dolde. Der Begriff Dolde leitet sich vom mittelhochdeutschen tolde ab, was soviel bedeutet wie “Wipfel oder Krone einer Pflanze”. Sie bezeichnet einen Blütenstand mit verkürzter Hauptachse.

:Giersch – Doldenblütler (Quelle: https://pixabay.com/de/users/hans-2/)

Ätherisches Khellaöl wird vor allem bei Beschwerden der Atemwege (zur Inhalation) empfohlen, da es stark entkrampfend wirkt. Ammi visnaga war bereits den alten Ägyptern als Heilpflanze bekannt. Sie verabreichten Khella bei Harn- und Blasensteinen.

Steckbrief Khella

Lat. BezeichnungAmmi visnaga
Herkunft/ AnbaugebieteMarokko
PflanzenteilBlüten/ Pflanze
HerstellungWasserdampfdestillation  
PflanzenfamilieApiaceae
InhaltsstoffeLinalool, Isoamyl-2-methylbutyrate, Amyl-Isobutyrate, Amyl-Valerate
Eigenschaftenberuhigend, angstlösend, entkrampfend, durchblutungsfördernd
AnwendungDuftlampe/ Diffuser
Farbefarblos 
Duftwürzig, scharf, erdig
DuftnoteKopf-Herznote
Mischt sich gut mitLemongras, Melisse, Zitrone, Grapefruit, Litsea

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Lemongras – Zitronengras

Lemongras - ätherisches Öl

ätherisches Öl (lat. Bezeichnung Cymbopogon flexuosus)

Ätherisches Lemongrasöl bio (auch Westindisches Lemongras oder Zitronengras) duftet zitrusartig, frisch, kühl, belebend. Lemongras Öl erfrischt, wirkt anregend, fördert die Konzentration.

Wie kann man ätherische Lemongrasöl verwenden?

Dank seines frischen, zitronigen Duftes und seiner vielfältigen Eigenschaften findet man es sowohl in der Aromatherapie als auch in der Körperpflege.

Hier einige der häufigsten Verwendungsmöglichkeiten von Lemongrassöl

Der belebende Duft von Lemongrasöl kann die Stimmung heben, Müdigkeit vertreiben und die Konzentration fördern. Lemongrasöl wird oft zur Entspannung eingesetzt und kann helfen, Stress abzubauen und ein Gefühl der Ruhe zu vermitteln.

Lemongrassöl hat antibakterielle Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Luft in Räumen zu reinigen und unangenehme Gerüche zu neutralisieren.

Es wird häufig in Hautpflegeprodukten verwendet, da es entzündungshemmend, antibakteriell und reinigend wirkt – etwa bei bei unreiner Haut, Akne oder fettigem Haar. Ätherisches Lemongrasöl kann die Kopfhaut reinigen, Schuppen reduzieren und das Haarwachstum fördern.

Lemongras Öl kann in Massageölen verwendet werden, um die Durchblutung zu fördern und Muskelkater zu lindern. Außerdem wirkt sein Duft von erfrischend und anregend.

Lemongrasöl kann als natürliches Reinigungsmittel verwendet werden, um Oberflächen zu desinfizieren und unangenehme Gerüche zu entfernen. Der starke Duft von Lemongrasöl wirkt abschreckend auf viele Insekten. Im Ayurveda ist es ein traditionelles Heilmittel. In der brasilianischen Volksheilkunde wird es zur Linderung von Schmerzen eingesetzt.

Lemongras wächst überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen wie Indien, Indonesien, Sri Lanka und Afrika.

Wie wird ätherisches Lemongrasöl gewonnen?

Ätherisches Lemongrasöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Dabei durchströmt Wasserdampf die zerkleinerten Teile der Lemongras-Pflanze, insbesondere die Stängel.

Hier ist ein vereinfachter Ablauf:

Zerkleinerung
Die Lemongras-Pflanzen werden in kleinere Stücke geschnitten, um eine größere Oberfläche für den Wasserdampf zu schaffen.

Destillation
Die zerkleinerten Teile werden in einen Behälter gefüllt und mit Wasser übergossen. Anschließend wird der Behälter erhitzt.

Dampfbildung
Das Wasser verdampft und nimmt dabei die flüchtigen Aromastoffe (die ätherischen Öle) der Pflanze mit.

Kondensation
Der entstehende Dampf wird durch ein Kühlsystem geleitet, wodurch er kondensiert und sich in Wasser und Öl trennt.

Trennung
Das leichtere Öl schwimmt auf dem Wasser und kann so abgetrennt werden.

Warum Wasserdampfdestillation?

Die Wasserdampfdestillation ist ein schonendes Verfahren, bei dem die wertvollen Inhaltsstoffe des Lemongras nicht beschädigt werden. Durch den Wasserdampf werden die ätherischen Öle aus den Pflanzenzellen gelöst und können so gewonnen werden. Das gewonnenen Öl ist hochkonzentriert und enthält die charakteristischen Duft- und Wirkstoffe des Lemongras.

Warum ist die Gewinnung so wichtig?

Die Qualität des ätherischen Öls hängt stark von der Gewinnungsmethode und der Qualität der Rohstoffe ab. Eine schonende und sorgfältige Verarbeitung sorgt für ein reines und hochwertiges Produkt.

Im Ayurveda ist es ein traditionelles Heilmittel. In der brasilianischen Volksheilkunde wird es zur Linderung von Schmerzen eingesetzt. Lemongras erfrischt, wirkt anregend, fördert die Konzentration.

Zur Raumbeduftung und zur Parfümierung von Naturseifen ist Lemongras besonders beliebt.

Steckbrief Lemongras

Lat. BezeichnungCymbopogon flexuosus
Herkunft/ AnbaugebieteIndien, Madagaskar, Nepal
PflanzenteilBlatt
HerstellungWasserdampfdestillation  
PflanzenfamiliePoaceae  
InhaltsstoffeCitral, Geraniol, Neryl-Azetat, Methylheptenon  
Eigenschaftenstark sedativ (in hoher Dosis anregend), antidepressiv, antiphlogistisch, antiviral, antibakteriell, desodorierend, vertreibt Insekten  
AnwendungCellulite, Akne, fettige Haut, unreine Haut, Erkältungen  
Farbegelblich bis orange  
Duftzitrusartig, frisch, kühl, anregend  
DuftnoteKopfnote  
Mischt sich gut mitalle Zitrusöle, Angelika, Eisenkraut, Ho-Blätter, Lavendel

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Ylang-Ylang

ätherisches Öl (lat. Bezeichnung Cananga odorata)

Ätherisches Ylang-Ylang Öl (Cananga odorata) duftet blumig, exotisch, üppig, schwer, süß. Der Duft von Ylang-Ylang vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Es hat entspannende, beruhigende und ausgleichende Wirkung.

Das ätherische Öl wird besonders bei Akne, gereizter und fettiger Haut empfohlen. Es eignet sich aber generell zur Haut- und Haarpflege. In Seifen, Kosmetika, Parfüms wird es sehr gerne eingesetzt.

Gewinnung und Qualitäten

Die Ernte der Ylang-Ylang Blüten findet ganzjährig statt, da der Ylangbaum ständig in voller Blüte steht, obwohl die Blüten im Sommer von November bis März am zahlreichsten sind.

Die gold-gelben intensiv duftenden Blüten werden in den frühen Morgenstunden gepflückt, da die aromatischen Eigenschaften dann ihren Höhepunkt erreicht haben.

Ylang-Ylang Öl wird durch Wasserdampfdestillation der Blüten gewonnen.

Dies erfolgt in Fraktionen (= Zerlegung eines Stoffgemisches durch stufenweise Abtrennung der Bestandteile) über 15 bis 20 Stunden, um unterschiedliche Qualitäten (nachstehend nach Destillationsdauer/ Qualität) zu isolieren.

Ylang-Ylang complet wird kontinuierlich bis zu 20 Stunden destilliert – es ist das „komplette“ ganzheitliche Ylang Öl.

Steckbrief Ylang-Ylang

Lat. BezeichnungCananga odorata
Herkunft/ AnbaugebieteComoren
PflanzenteilBlüte
HerstellungWasserdampfdestillation
PflanzenfamilieAnnonaceae
InhaltsstoffeSesquiterpene, Ester, Monoterpene, Monoterpenole u.a.
Eigenschaften sehr haut- und haarpflegend, spasmolytisch, ausgleichend, antimykotisch
AnwendungHaut- und Haarpflege, Nervosität, DIY-Parfüms
Duftblumig, exotisch, schwer, süß
DuftnoteHerznote
Mischt sich gut mitJasmin, Limette, Muskatellersalbei, Neroli, Orange, Sandelholz

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Zypresse

ätherisches Öl (lat. Bezeichnung Cupressus sempervirens)

Die Zypresse ist ein immergrüner, schlanker Baum der bis zu 25 Meter hoch werden kann. Zypressen erreichen ein Alter von bis zu 2000 Jahren! Beheimatet war die Zypresse in Kleinasien. Heute findet man sie vor allem im Mittelmeerraum. 

Das ätherische Öl wird durch (Wasserdampf-)Destillation gewonnen. Ca. 70 KG Blätter und Zweige werden benötigt um einen (1) Liter des klaren bis hellgelben ätherischen Öls zu gewinnen.

Ätherisches Zypresseöl (Cupressus sempervirens) duftet herb, harzig, frisch. Es soll anregend, krampflösend und schleimlösend wirken.

Zypresseöl wird empfohlen bei schwachem Bindegewebe und unreiner Haut – als Zusatz in Hautpflegeölen, Balsamen, Bädern, Cremes oder Lotionen oder zur Raumbeduftung in der Duftlampe.

Steckbrief Zypresse

Lat. BezeichnungCupressus sempervirens
Herkunft/ AnbaugebieteFrankreich, Spanien, Italien – Mittelmeerraum
PflanzenteilBlatt/ Zweig  
HerstellungWasserdampfdestillation  
PflanzenfamilieCupressaceae  
InhaltsstoffeMonoterpene, Sesquiterpenole (bis zu 21%), Monoterpenole, Ester u.a.  
Eigenschaftenadstringierend, antiseptisch, entkrampfend, anregend, vitalisierend  
AnwendungBindegewebsschwäche, Atemwegserkrankungen, grippaler Infekt  
Farbeklar bis blassgelb  
Duftherb, harzig, frisch
DuftnoteHerznote  
Mischt sich gut mitalle Nadelholzöle, Kamille blau, Kamille römisch, Lavendel, Myrte, Pfefferminze, Ysop

Düfte mischen

Kreieren Sie Ihren Lieblingsduft

Das Mischen von ätherischen Ölen ist eine alte Kunst, die noch heute eine wichtige Rolle spielt.

Nicht nur die Parfüm- und Kosmetikindustrie nutzt das Zusammenspiel einzelner Duftnoten für ihre Produkte, sondern auch Aromatherapeuten. Sie nutzen den Duft von ätherischen Ölen um deren therapeutische Wirkung zu unterstützen.
Beim Mischen von ätherischen Ölen sollte man deshalb auch immer ihre Wirkung berücksichtigen.

Eine eigene Duftmischung zu kreieren, ist eine schöne und spannende Erfahrung. Die folgenden Tipps sollen dabei helfen seinen eigenen Duft zu finden.

Die eigene Duftvorliebe herausfinden

Zunächst sollte man sich bewusst machen, dass jeder seine ganz eigene Duftvorliebe hat und das sich diese im Laufe des Lebens auch ändern kann.

Um seine momentane Duftvorliebe herauszufinden, kann man sich fragen, welche Duftrichtungen man gerne um sich hat. Riecht das Shampoo oder die Lieblingscreme eher süß, blumig, holzig, krautig oder nach Gewürzen.

Hat man das erstmal herausgefunden, geht es an das Heraussuchen der passenden ätherischen Öle. Hierbei helfen unsere Informationen zu “Duft und Wirkung” ätherischer Öle sowie “Ätherische Öle mischen”.

Da jeder Düfte anders wahrnimmt, sollte man sich eine kleine Anzahl von ätherischen Ölen kaufen und dann erstmal riechen. Dazu gibt man am besten jeweils zwei Tropfen auf ein Wattestäbchen oder Duftstreifen/ Riechstreifen.

Welche Düfte passen zusammen?

Hat man ätherische Öle gefunden, die einem gefallen, geht es daran herauszufinden, ob diese Öle auch zu einander passen.

Am einfachsten nimmt man sich wieder die Wattestäbchen und wedelt mit allen drei gleichzeitig vor der Nase. Dadurch bekommt man einen Eindruck, ob die Duftkombination für einen angenehm riecht.

Wenn nicht, kann man ein Wattestäbchen austauschen und solange weiter probieren bis die Duftkombination einem gefällt.

Duftmischung herstellen

Hat man eine gut riechende Duftkombination gefunden, geht es an das eigentliche Herstellen der Duftmischung.

Am besten man nimmt 10 ml eines neutral riechenden Basisöls, zum Beispiel Mandelöl, Jojobaöl oder Sojaöl, in einem Becherglas oder Ähnlichem.

Man beginnt damit einen Tropfen des Öls, das der Basisnote zugeordnet wird, zuzugeben. Danach zwei Tropfen der Herznote und drei Tropfen der Kopfnote hinzugeben.

Die Mischung sollte nun einige Minuten offen stehen bleiben, um sich zu entfalten. Sollte der Duft noch nicht stimmig sein, erhöht man zunächst die Kopfnote, dann die Herznote und zuletzt die Basisnote. So lange bis man seine eigene Duftmischung gefunden hat.

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