Kosmetik haltbarer machen
Das Konservieren von selbst gemachter Kosmetik ist ein wichtiges und umstrittenes Thema. Durch Öffnen und Schließen und vor allem durch die Entnahme der Kosmetik aus der Verpackung gelangen Mikroorganismen in das Kosmetikprodukt.
Wozu konservieren?
Durch die Zugabe von Konservierungsmitteln wird die Kosmetik länger haltbar gemacht. Das heißt, die Vermehrung von Mikroorganismen wie etwa Hefen, Pilze und Bakterien wird durch das Konservierungsmittel gezielt gehemmt (mikrobiostatisch). Diese vermehren sich vor allem in einer wässrigen Umgebung zum Beispiel in Cremes oder Lotion.
Kein Zusatz von Konservierungsmitteln ist hingegen beispielsweise bei Haar- oder Rasierwässern wegen des hohen Alkoholgehalts (min. 30%) und auch bei wasserfreien Produkten z.B. bei Lippenpflegestiften oder Körperbuttern notwendig.
Welche Konservierer gibt es?
Bei der Wahl des richtigen Konservierers kommt es zunächst einmal auf die eigene Haut an. Konservierer können ungewollte Hautreaktionen hervorrufen. Bei ihrem Einsatz sollte deshalb immer auf die richtige Dosierung geachtet werden.
Konservierer kann man nach Ihrer chemischen Struktur zu mehreren Gruppen zusammenfassen:
Parabene (p-Hydroxybezoesäureester)
Sie werden am häufigsten als Konservierungsmittel in Kosmetik eingesetzt. Meistens verwendet man eine Kombination verschiedener Parabene, so zum Beispiel in Paraben K.
Parabene wirken in schwach saurem Bereich vor allem gegen Hefen und Pilze. Der Einsatz von Parabenen wird, wegen der potentiell Allergie auslösenden Eigenschaften, kritisch gesehen.
Zu den Parabenen zählen:
- Methylparaben (INCI: Methylparaben)
- Ethylparaben (INCI: Ethylparaben)
- Probylparaben (INCI: Propylparaben)
- Butylparaben (INCI: Butylparaben)
Alkohole
Alkohole sind allgemein gut hautverträglich und werden daher oft in Verbindung mit fungistatisch wirkenden Konservierungsmitteln eingesetzt. Sowohl der Konservierer Cosgard / Geogard, Rokonsal BSN-N als auch Paraben K bestehen zum Teil aus Benzylalkohol.
Als Konservierungsmittel werden vor allem eingesetzt:
- Benzylalkohol (INCI: Bezyl Alcohol)
- Phenoxyethanol (INCI: Phenoxyethanol)
- Bronopol (2-Brom-2-nitrpropan-1,3-diol) (INCI: 2-Brom-2-nitrpropan-1,3-diol)
Säure und Salze
Es gibt einige organische Säuren und Salze, die als Konservierungsmittel eingesetzt werden.
Für eine optimale Wirkungsweise benötigen diese Stoffe ein saures Milieu bis zu einem ph-Wert von 6. Der Konservierer Rokonsal BSN-N enthält eine Kombination aus Sorbinsäure und Benzoesäure, ist gut hautverträglich und zudem BDIH-Konform. Cosgard (auch Biogard® 221 oder Geogard® 221) ist ein Eccocert-konformer Konservierer, der u.a. Dehydracetsäure enthält. Auf Grund seiner Breitbandwirkung ist er ein guter Ersatz für Paraben K.
Folgende Substanzen werden häufig eingesetzt:
- Sorbinsäure (INCI: Sorbic Acid)
- Kaliumsorbat (INCI: Potassium Sorbate)
- Benzoesäure (INCI: Benzoic Acid)
- Dehydracetsäure DHS (INCI: Dehydroacetic Acid)
Herstellung von Kosmetik ohne Konservierungsmittel. Geht das?
Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der selbstgemachten Kosmetik, man kann selbst entscheiden, ob man sie konserviert oder nicht.
Entscheidet man sich gegen eine Konservierung mit den üblichen Konservierungsmitteln, ist vor allem bei der Herstellung auf ein sauberes Arbeiten zu achten. Die Kosmetik sollte möglichst in kleinen Portionen hergestellt werden und in einen Spender oder eine Tube abgefüllt werden.
Bei der Verwendung von Cremedosen sollte das Produkt mit einem Spatel entnommen werden. Die Lagerung sollte möglichst kühl erfolgen, am besten im Kühlschrank.
Daneben weisen einige natürliche Stoffe eine konservierende Wirkung auf, diese ist zur Zeit aber leider noch nicht genügend erforscht.
- Farnesol (INCI: Farnesol) kommt vor allem in Lindenblüten vor, aber auch in einigen ätherischen Ölen
- Phenylethylalkohol (INCI: Phenethyl Alcohol) kommt in Rosenöl vor
- Propolis (INCI: Propolis Cera)
- Zimtaldehyd ist in Zimtrindenöl enthalten
- Teebaumöl